NIkolai Uznik – Sportkletterer
Wettkampfklettern
Das Wettkampfklettern umfasst drei Disziplinen: Schwierigkeits- bzw. Lead-Klettern, bei welchem für das Endergebnis die gekletterte Höhe zählt (am besten bis zum oberen Ende, zum so genannten Top), Bouldern, bei welchem die Anzahl an Versuchen und die Griffe auf das Endergebnis Einfluss haben und Speed, bei welchem die Kletterzeit entscheidend ist. Nicolai Užnik tritt in den Disziplinen Lead und Bouldern in der Altersgruppe unter 18 Jahren an und zwar bei Wettkämpfen des Austria Cups, des Europa Cups sowie bei Europa- und Weltmeisterschaften.
Anfänge, Errungenschaften und Ziele für die Zukunft
Zum Klettern kam Nicolai über Kletterkurse, die in seiner Umgebung in St. Johann im Rosental/Šentjanž v Rožu angeboten werden. Letztendlich war es die Mutter, die ihn überredete, dass er diesen Sport probieren solle. Es gefiel ihm so sehr, dass er mit dem Klettern fortsetzte. Mit dem Wettkampfklettern befasst er sich nun schon zehn Jahre. Jetzt ist Nicolai 16 Jahre alt und klettert für den ŠD Šentjanž (SV St. Johann). Er ist Mitglied des Jugendnationalteams in der Altersklasse unter 18 Jahren. Wegen der Vielzahl an Trainings besucht er die Sportschule BORG in Klagenfurt, die dem talentierten Kletterer neben der schulischen Ausbildung genug Zeit für Trainings bietet. Die meiste Zeit trainiert er in St. Johann. Außerdem trainiert er mit dem Nationalteam auch in Graz und Innsbruck. In letzter Zeit war Nicolai wegen Trainingseinheiten und Wettkämpfen für den Austria Cup und Europa Cup fast jeden Monat eine Woche in Innsbruck und dazu noch zwei bis drei Tage in Graz. Unter der Woche trainiert er fast täglich, nur sonntags ist Ruhetag. Trotz seines jungen Alters hat Nicolai schon sehr viele Erfolge feiern können. Zu den wichtigsten Erfolgen zählen: dreifacher österreichischer Meister, erster Platz in der Gesamtwertung des Austria Cups in den Disziplinen Bouldern und Lead sowie gute Ergebnisse im Europa Cup. Bei seiner ersten Europameisterschaft in Edinburgh in Schottland schaffte er es ins Finale und bei seiner ersten Weltmeisterschaft kam er ins Halbfinale und beendete den Wettkampf auf dem 18. Platz. In der heurigen Saison hatte er mit einer Verletzung zu kämpfen. Aber trotz der Verletzung, die ihn drei Monate nicht trainieren ließ, kletterte er beim ersten Wettkampf des Austria Cups in Innsbruck auf den ersten Platz. Dieser Erfolg gibt dem begabten Kletterer Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben. In der heurigen Saison will Nicolai im Europa Cup in den Disziplinen Bouldern und Lead unter die Top fünf oder sogar unter die Top drei. Bei der Heimeuropameisterschaft in Innsbruck ist sein Minimalziel die Teilnahme im Finale und auch dort will er eine Platzierung unter den Top fünf oder Top drei schaffen. Bei den heurigen Wettkämpfen im Europa Cup, wo sich die besten Kletterer Europas unter 18 Jahren miteinander messen, zählt Nicolai zu den sechs Kletterern, die heuer um die ersten Platzierungen kämpfen werden. „Es ist viel davon abhängig, wie die Kletterroute zusammengestellt ist und wie die Tagesverfassung ist“, sagt Nicolai. Für die Zukunft wünscht er sich, dass er in den nächsten zwei Jahren beim Weltcup der Erwachsenen mitklettern und dann früher oder später gute Ergebnisse erreichen kann.
Olympia 2020 in Tokyo
Anfang August gaben der internationale Kletterverband (IFSC) und das internationale Olympische Komitee (IOC) bekannt, dass das Wettkampfklettern Teil der olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo sein wird. Zurzeit sieht es danach aus, dass dies eine Kombination aus allen drei Disziplinen sein wird. Es wurde jedoch noch nicht beschlossen, welche Disziplin(en) es beim Wettkampfklettern geben wird. Nicolai würde sich wünschen, dass alle Disziplinen olympisch werden und jede Disziplin einzeln bewertet wird. Mit dem Talent, das Nicolai besitzt und dem Fleiß, den er investiert, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Teilnahme bei den nächsten olympischen Sommerspielen. Dies sehen auch seine Nationaltrainer im Team unter 18 und der Nationaltrainer der A-Nationalmannschaft, die in Gesprächen schon erwähnt haben, dass sie in Nicolai großes Potenzial sehen.
Für das nette Gespräch bedanken wir uns bei Nicolai, der sich für unsere Fragen Zeit genommen hat. Für die Zukunft wünscht der Slowenische Sportverband noch viel Erfolg und noch viele erfolgreiche Jahre ohne Verletzungen. (Autor: Simon Rustia für den Slowenischen Sportverband)