Katharina Truppe im Porträt: Die Freude steht im Vordergrund
Katharina Truppe wuchs in Altfinkenstein/Stari Grad, genauer gesagt auf dem Hof Zwanzger, auf einem Bauerhof mit einer wunderbaren Aussicht auf den Faaker See/Baško jezero auf, gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder und ihrer jüngeren Schwester. Mit der Kindheit verbinden die beiden Schwestern eine wunderbare Zeit. Die Kindheit verbrachten sie vor allem in der Natur. Neben der tagtäglichen Arbeit am Bauernhof, war auch viel Zeit für Abenteuer, die sie mit ihrem Bruder erlebten. Im Winter wurde, wenn die Wetterverhältnisse es zuließen z. B. ein Schanze aus Schnee gebaut, die dann auch ausprobiert wurde. Im Gespräch über die Kindheit erinnerten sich die beiden Schwestern auch an ein Kinderbuch mit einer violetten Vorderseite, das sich bei der „babca“ befand. Nach kurzem Nachdenken erinnerten sie sich, dass sich hinter diesem violetten Einband die Abenteuer von „Mojca Pokrajculja“ versteckten.
Die Freude für das Schifahren war bei Katharina nicht von Anfang an vorhanden. Mit vier Jahren stand sie das erste Mal auf provisorischen Schiern. Die Tante Silvia, die die erfolgreiche Sportlerin von Anfang an begleitet, erinnert sich, dass die Anfänge nicht leicht waren. Sie hatte das Gefühl, dass Katharina das Schifahren nie erlernen wird, doch von einem Tag auf den anderen ging es auf einmal. Die ersten Fahrten vom Hügel hinab machte Katharina noch auf dem eigenen Hof, dann folgten Schifahrten auf der Piste beim Nachbarn, die es heute nicht mehr gibt.
Als sie in Latschach/Loče die zweite Klasse der Volksschule besuchte, erreichte sie beim Schulschirennen den ersten Platz. Die heutige Vizeweltmeisterin wurde anschließend vom Trainer des SV Faaker See angesprochen, welchem sie sich später auch anschloss. Die Anfänge im Verein waren nicht leicht, aber sie lebte sich schnell ein und das Schifahren wurde ein wesentlicher Teil ihres Lebens. Die Familie stand ihr immer zur Seite und half Katharina wo immer es ging. Der Vater bereitete die Schier vor und Tante Silvia begleitete und spornte die Sportlerin bei allen Trainings und Rennen an, verriet die „babca“ Micka Truppe, geborene Sticker, im Gespräch. Sehr genau erinnert sich die Tante noch an das erste Rennen auf dem Hochrindl, wo die anderen Eltern und deren Kinder das Rennen schon sehr ernst nahmen. Für die Tante und Katharina stand aber immer die Freude im Vordergrund, ohne jeglichen Druck.
Nach sehr erfolgreichen Jahren im Jugendbereich, wartete auf Katharina eine schwere Entscheidung, und zwar die Frage, wie es mit ihrer Schikarriere weiter gehen soll. Im Gespräch erwähnte uns Katharina, dass es für sie nur zwei Möglichkeiten gab: Entweder sie wird in das Schigymnasium in Schladming aufgenommen oder sie hört auf. Die Schifahrerin aus Altfinkenstein/Stari Grad wurde schließlich aufgenommen und die erfolgreiche Weg im Sport ging weiter. Nach der Aufnahme ging alles sehr schnell, sagen Tante Silvia und Katharina.
Heute misst sich Katharina in den Wintermonaten mit den besten Schifahrerinnen der Welt. Sie hat kein besonderes Ritual vor den Rennen. Neben der Sportausrüstung nimmt sie aber von zu Hause stets gute heimische Produkte mit. Am Abend vor dem Mannschaftswettbewerb bei den Weltmeisterschaften in Åre hat sich das österreichische Team auch mit ihren mitgebrachten Köstlichkeiten gestärkt.
Neben der Strecke oder vor dem Fernseher wird sie von ihrer Familie stets begleitet, was nicht immer leicht ist. Die Anspannung von Tante Silvia wächst von Rennen zu Rennen und der „babca“ tut Katharina leid, wenn es einmal nicht gut läuft.
Am Ende des Gesprächs riet Katharina den jungen Schirennläuferinnen und Schiläufern, dass sie das Schifahren nicht zu früh zu ernst nehmen sollen. Die Freude und der Spass sollten im Vordergrund sein.